Oben von der Siegessäule aus hat man einen wunderbaren Blick auf Berlin und den Großen Tiergarten. Doch auch das Angebot unter den Baumwipfeln kann sich sehen lassen. Bereits im Mai haben wir im Tiergarten tolle schattige Spielplätze entdeckt… schaut selbst!

Mitten durch die grüne Oase

An einem Tag im Mai stehen wir mit unseren Kindern (8 und 11 Jahre) oben auf der Siegessäule. Die Aussicht von dort oben ist atemberaubend, Fernsehturm und Brandenburger Tor sind weit hinten im Miniformat zu erkennen. Dazwischen liegt der Große Tiergarten. Bäume, dicht an dicht. Eine riesige grüne Oase inmitten der Großstadt. Toll!

Doch was verbirgt sich unter den Baumkronen? Wir beschließen kurzerhand mitten durch den schattigen Tiergarten zum Brandenburger Tor zu laufen und sind überrascht, welch wunderbare, vielseitige Spielorte wir dabei entdecken, die gerade jetzt in der Sommerhitze zum Spielen und Verweilen einladen.

Rein ins grüne Dickicht

Eine grüne Oase zum Träumen. Foto: Schilling

Natur pur wohin das Auge reicht. Kleine Tümpel, große Wiesen zum Ausruhen und Ballspielen, Bachläufe, verwunschene Brücken, Vögel zwitschern, Eichhörnchen springen, Käfer krabbeln… Die Kinder springen, hüpfen, rennen vor, wir spazieren hinterher und genießen die entspannte Atmosphäre im Grünen. Schnell ist die Großstadt um uns herum vergessen. Wenn wir es nicht besser wüssten, würden wir nicht glauben, dass wir in der trubeligen Millionenstadt Berlin ganz in der Nähe des Brandenburger Tors unterwegs sind.

Spielplatz John-Foster-Dulles-Allee

Die Welle in der Rutsche sorgt für den extra Kick. Foto: Schilling

Vom Spielplatz in der John-Foster-Dulles-Allee sehen die Kinder durch die Bäume zuerst den mächtigen roten Kletterturm und düsen los. Als wir wenig später den Spielort erreichen, sind wir überrascht, wie groß dieser ist. Das Spielangebot ist eher klassisch gehalten, aber sehr vielfältig. Einige der Geräte sind anspruchsvoll genug, um auch meinen Elfjährigen zu begeistern, was ja zugegebenermaßen immer seltener der Fall ist. Die Rutsche ist schnell, die Seilbahn lang und die Kletterspinne im Schatten der Bäume ganz schön hoch. Auch für jüngere Kinder ist das Spielangebot interessant. Es gibt jede Menge Sand zum Buddeln, Schaukeln (auch im Schatten) und nicht zu vergessen, den coolen Wackel-Jeep – den sieht man nicht so oft auf Spielplätzen. Wir suchen uns ein Plätzchen am Rand und schauen den Kindern beim Spielen zu. Denen gefällt es hier so gut, dass es einige Überredungskünste braucht, um nach einer Weile schließlich gemeinsam in Richtung Brandenburger Tor weiterzuziehen.

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Am Brandenburger Tor angelangt, ist es uns fast ein bisschen zu voll, zu laut, zu trubelig… Wir merken, wir sind nach den Eindrücken im Tiergarten gar nicht mehr so in Touri-Stimmung, nehmen uns daher nur ein bisschen Zeit, um das imposante Bauwerk auf uns wirken zu lassen, laufen durch die massiven Säulen und stärken uns auf der anderen Seite des Tores mit Hotdogs. Anschließend geht’s wieder zurück in „unsere“ grüne Oase weiter auf Spielplatz-Tour.

Spielplatz Ahornsteig

Dieses Hangel-Element hat es in sich. Foto: Schilling

Der nächste Spielplatz Ahornsteig ist schnell gefunden. Hier zieht eine große Holzkletteranlage mit Balancier- und Hangelparcours unsere Kinder direkt in den Bann. Die beiden sind schneller oben als wir gucken können. Oben zu bleiben ist dann allerdings schon weitaus schwieriger. Schaffen sie die Runde einmal rum, ohne zwischendurch abzusteigen? Es fordert viel Geschick, das Gleichgewicht auf den Holzbalken zu halten, vor allem, weil nur einige Seile als Halt dienen. Genau die passende Herausforderung also für die kleinen Kletterfüchse. Sie bleiben dran und haben Spaß. Auch das Hangel-Element wird so lange in Beschlag genommen bis es bezwungen ist. Ein großer Rutschturm, diverse Schaukeln, ein Kletterhäuschen für Kleinkinder, sowie ein Wasserspielplatz-Bereich komplettieren das abwechslungsreiche Spielangebot. Der Schatten der Bäume sorgt für angenehme Temperaturen. Ein rundum gelungener Spielort. Die Kinder sind kaum zum Aufbruch zu bewegen. Aber es gibt ja noch mehr zu entdecken…

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Spielplatz Thomas-Dehler-Straße

Der nächste Spielplatz in der Thomas-Dehler-Straße ist der einzige Spielort, an dem unsere Kinder mit einem kurzen Aufenthalt schon zufrieden sind. Schnell werden Kletterwand, Schaukeln und Balancierbalken ausprobiert, dann möchte sie weiterziehen. Das Angebot erscheint ihnen, gerade auch im Vergleich zu den schon besuchten Spielorten, eher etwas „langweilig“. Dennoch gibt es auch an diesem Spielplatz nichts zu meckern.

Schöne Kletteranlage für Kleinkinder. Foto: Schilling

Die Spielgeräte sind zum Teil speziell auf die Bedürfnisse von Kleinkindern ausgerichtet, deren Bewegungsradius noch deutlich geringer ist. Die Spielfläche ist kleiner und somit gut überschaubar, was Kleinkind-Eltern zu schätzen wissen. Und davon gibt es an diesem Tag einige hier, die sich sehr wohl zu fühlen scheinen.

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Spielplatz Bartningallee / An der Akademie der Künste

Da wir jetzt so richtig in Spazier- und Entdeckerlaune sind, beschließen wir, eine extra Schleife zu gehen und einen spontanen Abstecher zum Schloss Bellevue einzubauen. Nicht gerade ein kleiner Umweg, wie man oben auf der Karte sieht. Aber ganz in der Nähe befindet sich ein weiterer Spielplatz und die Kinder haben noch immer Lust, Spielplatz-Entdecker zu sein, so geflasht sind sie von den abwechslungsreichen Spielorten, die sie bisher kennenlernen durften. Weiter geht’s also…

Klicke auf das Foto für mehr Infos und Bilder. Foto: Schilling

Der Blick auf das Schloss Bellevue ist nett, aber der Spielplatz in der Bartningallee westlich vom Schloss ist netter. Hier steht eine optisch ganz außergewöhnliche Kletteranlage. Es dauert eine ganze Weile, bis die diversen Klettermöglichkeiten ausprobiert und erkundet sind. Für uns schön zu beobachten, mit wieviel Eifer und Spaß die beiden bei der Sache sind. Für unsere Kinder tatsächlich die spannendste Station an diesem Tag. Aber erwähnt sei, dass auch auf diesem Spielplatz wieder an alle Altersstufen gedacht wurde: kleinere Kleinere Kletter- und Spielelemente, Schaukeln, Sandfläche zum Buddeln, ausreichend Schatten… definitiv ein Ort zum Verweilen.

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Ziemlich geschafft, aber glücklich

Zufrieden und beschwingt treten wir den Heimweg an, kommen auf unserem Rückweg am Englischen Garten vorbei und gönnen uns dort am Teehaus zum Abschluss noch ein kühles Getränk, mit dem wir uns auf die Wiese setzen und den wundervollen Tag ausklingen lassen.

Abends fallen wir dann happy und müde ins Bett und stellen mit Erstaunen fest, dass wir insgesamt fünf Stunden (!) auf den Beinen waren. Durch die ausgedehnten Spielpausen auf den unterschiedlichen und im übrigen sehr sauberen Spielplätzen, verging die Zeit wie im Flug. Das Brandenburger Tor wurde dabei fast zur Nebensache 😉


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