Nicht jedes Kind kann auf dem Spielplatz sagen, was es braucht. Eine Kommunikationstafel hilft – und macht das gemeinsame Spielen leichter für alle.

Stell dir vor, dein Kind möchte auf dem Spielplatz mit anderen spielen – kann aber nicht sagen, was es möchte. Kein „Darf ich mitspielen?“ oder „Ich will auch rutschen!“. Für viele Kinder ist das Alltag. Kommunikationstafeln bieten hier eine einfache, inklusive Lösung – sichtbar, verständlich und für alle nutzbar.

Was ist eine Kommunikationstafel?

Kommunikationstafeln zeigen bunte, einfache Symbole, Bilder oder Begriffe – zum Beispiel für „rutschen“, „spielen“, „Stopp“ oder „noch mal!“. Die klaren, leicht verständlichen Bilder erleichtern Kindern mit sprachlichen oder kognitiven Einschränkungen das Kommunizieren. Sie können darauf zeigen und sich so verständlich machen – ganz ohne Worte. Die Tafeln gehören zur sogenannten Unterstützten Kommunikation (UK) – einer Methode, die Menschen hilft, sich auszudrücken, wenn gesprochene Sprache nicht oder nur schwer möglich ist.

Wer braucht so etwas?

Kurz gesagt: alle Kinder, die sich nicht (immer) gut verständigen können. Besonders hilfreich sind die Tafeln für Kinder mit Sprachentwicklungsverzögerung, Autismus, einer geistigen oder neurologischen Behinderung wie Zerebralparese, dem SYNGAP1-, Rett- oder Angelman-Syndrom. Auch Kinder mit nicht-deutscher Muttersprache, schüchterne Kinder oder solche, die neu auf dem Spielplatz sind, profitieren davon.

Manche Eltern fragen sich vielleicht, ob solche Tafeln wirklich nötig sind – besonders, wenn das eigene Kind keine Einschränkung hat. Doch Kommunikationstafeln helfen auch beim miteinander Spielen und Verstehen, wo Sprache gerade fehlt. Und sie senden eine klare Botschaft: Jedes Kind ist willkommen.

METACOM – die Bildsprache hinter den Tafeln

Ein in Deutschland weit verbreitetes Symbolsystem für Kommunikationstafeln heißt METACOM. Entwickelt wurde es von der Grafikerin Annette Kitzinger für ihre nichtsprechende Tochter Meta. Was mit einfachen Bildkarten für Lieblingsessen begann, ist heute ein Symbolsystem mit mehreren tausend leicht verständlichen Motiven, die stetig weiterentwickelt werden – genutzt in Schulen, Therapien und auf immer mehr Spielplätzen. Es gibt aber auch andere Systeme, die international verwendet werden – etwa PCS, Widgit oder das frei zugängliche ARASAAC-System.

Kommunikationstafel mit bunten Symbolen der Stadt Bottrop
Diese Kommunikationstafel wird in der Stadt Bottrop auf ausgewählten Spielplätzen verwendet. Foto: Stadt Bottrop

Warum braucht es mehr Kommunikationstafeln auf Spielplätzen?

Viele Kinder nutzen im Alltag Talker, Gebärden oder Symbolkarten, um sich mitzuteilen. Doch draußen – auf dem Spielplatz – fehlen diese Hilfen oft. Die Folge: Frust, Rückzug oder Missverständnisse, weil Verständigung nicht gelingt. Die Stimmung ist im Eimer – der Spielplatzbesuch schnell vorbei. Kommunikationstafeln auf dem Spielplatz schließen genau diese Lücke. Sie machen Sprache sichtbar, ermöglichen Begegnung auf Augenhöhe und fördern das Miteinander – auch über Sprachgrenzen hinweg.

Was kosten Spielplatz-Kommunikationstafeln?

Es gibt sogar fertige Spielplatztafeln mit 66 METACOM-Symbolen und passenden Begriffen aus dem Spielalltag vom Autismusverlag. Diese sind als PDF oder Druck (A1/A0) schon ab ca. 70 Euro erhältlich. Eine lohnende Investition! Vor allem überall dort, wo Kinder aufeinandertreffen – besonders aber an (Spiel-)Orten, an denen Vielfalt, Inklusion oder Sprachbarrieren eine Rolle spielen. Viele Kommunen oder Fördervereine finanzieren die Tafeln über Fördergelder, Spenden oder Kooperationen mit Einrichtungen, die auf Inklusion spezialisiert sind.

Spielplätze mit Kommunikationstafel finden

Auf spielplatztreff.de kannst du bei der Suche das Ausstattungsmerkmal „Kommunikationstafel / Unterstützte Kommunikation“ auswählen. So findest du gezielt Spielplätze, die eine solche Tafel bieten. Noch sind es nur weniger. Aber wenn du einen Spielplatz kennst, der bereits mit einer Kommunikationstafel ausgestattet ist – trage ihn ein! So hilfst du mit, dass diese wertvolle Ausstattung für noch mehr Familien sichtbar wird. Denn: Verständigung verbindet – besonders auf dem Spielplatz, wo jedes Kind seinen Platz finden sollte.

Titel-Bild: Die Kommunikationstafel auf dem Spielplatz im Kurpark Eslohe ist für alle gut sichtbar am Wegesrand platziert. Foto: Gemeine Eslohe / Spielpaltztreff.de