Eine richtig tolle Inklusions-Mutmach-Geschichte von Spielplatz-Eltern aus Düsseldorf habe ich auf Instagram entdeckt und möchte sie gerne mit euch zum Jahresbeginn teilen.

Angelehnt an den Instagram Post des Elternnetzwerks ‚Gemischte Tüte‘ aus Düsseldorf vom 2.1.2022.

Seit August besucht Rosa eine Tagesmutter. Jeden Tag ist das kleine Mädchen mit den anderen Kindern auf dem Spielplatz. Aber aufgrund ihrer starken Muskelhypotonie kann die 1 1/2-Jährige weder sitzen noch laufen und somit dort fast nichts machen.

Das Elternnetzwerk ‚Gemischte Tüte‘ ist ein Zusammenschluss von Familien mit Kindern mit seltenen Erkrankungen aus Düsseldorf und Umgebung. Neben ihrer Funktion als Selbsthilfegruppe setzt sich die ‚Gemischte Tüte‘ für Inklusion, Barrierefreiheit und Teilhabe ein.

Rosa liebt das Schaukeln

Die einzige Möglichkeit, und das liebt Rosa ungemein, ist in ihrem Go-to Seat zu schaukeln – eine Vorrichtung, die Rumpf und Oberkörper stabilisiert und das Sitzen in einer aufrechten Körperhaltung trotz schwacher Muskulatur ermöglicht. 

Auf dem Spielplatz Kühlwetterstraße in Düsseldorf in der Nähe der Tagesmutter gibt es allerdings keine geeignete Kleinkindschaukel, in der sich der GoTo-Seat befestigen ließe. Also wenden sich die Eltern der kleinen Rosa an die Stadt Düsseldorf mit der Bitte, eine der vorhandenen Schaukeln gegen eine Kleinkindschaukel auszutauschen. Die meisten im Umfeld der Familie belächeln die Aktion und nehmen an, dass der Versuch vergeblich bleiben wird. Doch es kommt anders als gedacht…

Bedürfnisse ernst nehmen

Oft ist der Alltag schwer genug. Aber es gibt sie, die positiven Beispiele, die Mut machen.

Rosas Mama

Nach einigen Wochen wird die Schaukel auf besagtem Spielplatz tatsächlich ausgetauscht. Und die Familie erhält ein nettes Schreiben von der Stadt Düsseldorf, in dem sie der kleinen Tochter viel Spaß beim Schaukeln wünschen.

Rosas Eltern können es kaum glauben und sind total happy: „Oft ist der Alltag schwer genug und es gibt so viele Sorgen und zusätzliche Schwierigkeiten, die wir meistern müssen. Aber es gibt sie eben auch, die positiven Beispiele, die Mut machen und hoffen lassen, dass unsere Gesellschaft immer toleranter und inklusiver wird.“

Weitersagen lohnt sich!

Ist das nicht eine wunderbare Spielplatzgeschichte?! Eine Geschichte, die zeigt, dass es sich lohnt, wenn Eltern aufzeigen und sagen, was sie brauchen, damit sich ihre Situation und die ihrer Kinder vor Ort konkret verbessert. Eine Geschichte, die zeigt, wie Teilhabe für alle auch auf dem Spielplatz besser gelingen kann.

Inklusive und barrierefrei gestaltete Spielplätze gehören einfach dazu. Es hilft, wenn die Verantwortlichen für die Spielplatzgestaltung Eltern von Kindern mit Behinderung zuhören und ihre Bedürfnisse ernst nehmen, um dann konkrete Maßnahmen bei bestehenden Spielplätzen umzusetzen. Aber auch neue Spielplätze sollten zunehmend inklusiv gestaltet werden, um ein gemeinsames Spiel zu ermöglichen.

Deshalb lasst uns die Geschichte weitertragen… erzählt sie Freunden und Bekannten, werdet laut und helft so mit, dass zukünftig Barrieren (auch in den Köpfen) abgebaut werden und mehr inklusive Spielplätze entstehen. Jeder noch so kleine Schritt zählt!

Mehr Spielplätze in Düsseldorf findet ihr auf Spielplatztreff

Titel-Foto: Rosa kann nun nach Herzenslust schaukeln / © Elternnetzwerk „Gemischte Tüte“


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