Kinder sollen draußen spielen. Aber was machen die, die krank sind und deshalb für lange Zeit im Krankenhaus liegen? Ein junges Start-up aus den Niederlanden will diesen kleinen Patienten helfen und hat einen virtuellen Spielplatz entwickelt. Ein spannendes Projekt. Seht selbst!

Kinder, die für längere Zeit im Krankhaus sind, können nicht mal eben raus auf den Spielplatz. Jedenfalls nicht in der realen Welt. In der virtuellen geht das aber schon.


PlaygroundVR-Team: Koen Vogel, Jason van Eunen,
Emiel Peperkamp und Freek Teunen

Freek Teunen und Jason van Eunen – ehemalige Studenten der Technischen Universität Eindhoven – haben gemeinsam mit ihren beiden Mitstreitern Emiel Peperkamp und Koen Vogel einen virtuellen Spielplatz entwickelt. 2019 gründeten sie das Start-up PlaygroundVR und sammeln nun per Crowdfunding Geld für ihr Projekt.


Mit VR-Brille auf den virtuellen Spielplatz

Die Idee: PlaygroundVR bringt den Spielplatz ans Krankenhausbett. Sobald die Kinder VR-Brillen aufsetzen, „beamen“ sie sich direkt raus aus dem Krankenhaus auf den virtuellen Spielplatz. Dort spielen sie gemeinsam mit anderen Kindern, sehen sich gegenseitig als virtuellen Avatar in der Umgebung, können Bälle werfen, einen Wachturm erklimmen und zwischen Bäumen Verstecken spielen. Auch Fantasie-Elemente, wie eine große Spieluhr oder fliegende Reifen, begegnen ihnen. Bis zu acht Kinder haben die Möglichkeit, gleichzeitig auf dem virtuellen Spielplatz zu spielen.

Spielend den Kummer vergessen und sich schneller erholen

Für einen kostenbaren Augenblick vergessen die Kinder auf diese Weise ihren Kummer und ihre Sorgen, den der Krankenhausaufenthalt mit sich bringt und genießen einfach nur das unbeschwerte Spiel in der virtuellen Welt. Im Idealfall wird dadurch das Krankenhauserlebnis für sie erträglicher und lustiger, die Kreativität wird durch das Spiel gefördert und soziale Kontakte geknüpft.

Natürlich ersetzt der virtuelle Spielplatz keinen echten Spielplatz. Aber wenn sich die kleinen Patienten durch den virtuellen Spielplatz besser fühlen, reduziert das ihren Stress und sie erholen sich schneller. Davon ist das PlaygroundVR-Team überzeugt. Auch hilft die Virtual Reality den Kindern, sich abzulenken und vielleicht während einer unangenehmen Behandlung weniger Angst und Schmerzen zu empfinden, so die Idee Gründer. Denn anstatt zur Ablenkung z. B. nur einen Film auf dem Tablet zu schauen, tauchen die Kinder mit Hilfe von PlaygroundVR so tief in die virtuelle Spielplatzwelt ein, dass sie das Gefühl haben, als wären sie gar nicht im Krankenhausbett.

Hier könnt ihr kurz ins Spiel reinschauen:

Sinnvolles Herzensprojekt

Die Jungs von PlaygroundVR sind davon überzeugt, dass ihre Idee einen Mehrwert schafft, übrigens nicht nur für Kinder. Auch in anderen Bereichen des Gesundheitswesens sind Einsatzmöglichkeiten vorstellbar, wie z. B. bei Demenzkranken. Etwas Sinnvolles für die Gesellschaft zu entwickeln, motiviert die Start-up Gründer besonders. Bereits seit drei Jahren tüfteln sie deshalb intensiv an ihrem Herzensprojekt. Und das mit Unterstützung von Kindern, Eltern, Pädagogen, Outdoorspiel-Experten und der Wilhelmina-Kinderklinik. Während anfangs die Skepsis bei vielen überwog, weil die VR-Technologie noch nicht sehr weit entwickelt und zu wenig bekannt war, können sich inzwischen deutlich mehr Menschen das Potenzial von Virtual Reality vorstellen, freuen sich die Start-up Gründer.

Unterstützung per Crowdfunding

Gute Voraussetzungen für den Paxis-Test. Denn der steht für den virtuellen Spielplatz noch aus. Dafür braucht es Geld. Deshalb haben die Mitstreiter kürzlich ein Crowdfunding-Projekt gestartet. Sie möchten insgesamt 55.000 Euro für ihr VR-Projekt sammeln. Mit dem Zielbetrag soll der virtuelle Spielplatz Ende des Jahres in den ersten drei Krankenhäusern in den Niederlanden starten. Außerdem fließt ein Großteil des Erlöses in die Weiterentwicklung des virtuellen Spielplatzes. Denn langfristig soll es mit PlaygroundVR möglich sein, Kinder verschiedener Krankenhäuser miteinander zu verbinden.

Eine tolle Idee! Wir drücken den Jungs die Daumen, dass genügend Geld zusammenkommt und fragen uns: Wäre das nicht auch ein interessantes Investitionsfeld für Spielgeräte-Hersteller?