Zuverlässige Technik und guter Service

Bereut hat die Entscheidung bisher niemand. “Mit der Betreuung durch die Firma Yalp sind wir sehr zufrieden. Das Gerät ist qualitativ hochwertig verarbeitet, aus vandalismusbeständigen Materialien, die Technik läuft einwandfrei und funktioniert zuverlässig“, freut sich Detlev Falke. Das Spielgerät wird regelmäßig bespielt, übrigens manchmal auch von Erwachsenen, die ebenso Spaß daran haben, ihre Fähigkeiten und ihre Fitness unter Beweis zu stellen. Die Memo Spielsäulen sind außerdem barrierefrei und somit auch für Menschen im Rollstuhl zugänglich.

Der Standort mit viel Laufpublikum wurde passend gewählt – der Dorfanger liegt zentral zwischen Abenteuerspielplatz, Grundschule, Kindergarten und Skateranlage und wird von den Anwohnern als regelmäßiger Treffpunkt genutzt. Detlev Falke erzählt mir „schon morgens laufen hier viele Schüler vorbei, rennen ein paar Runden und gehen dann weiter zur Schule“. Am Abend schaltet sich das Gerät automatisch aus und am Wochenende erst später wieder an. Auch das sicherlich ein Grund für dessen Akzeptanz.

Links die offenen Säulen, rechts mit montierten Metallplatten. Fotos: Stadt Dormagen / Schilling

Hinzu kommt, dass der Gerätehersteller notwendige Nachbesserungen gleich zu Beginn zügig umgesetzt hat. So erfahre ich, dass anfangs auf den Displays bei starker Sonneneinstrahlung nicht viel zu erkennen war, so dass diese durch bessere ersetzt worden waren. Außerdem montierte Yalp nachträglich Metallplatten in die Säulen, nachdem ein Junge mit dem Fuß dort hängengeblieben war und sich nicht selbst befreien konnte. Detlef Falke jedenfalls zieht eine positive Bilanz nach anderthalb Jahren, die Zahlen zeigen: „Diejenigen, die sich etwas Zeit nehmen, die bleiben dran, die haben Spaß und die kommen immer wieder.“ 

Eine Torte voller Spiele

Besonders praktisch findet Detlev Falke, dass er über eine Computer-Software genau sehen kann, wie oft die Memo Säulen genutzt und welche Spiele am häufigsten gespielt werden: „Das gibt uns natürlich einen wunderbaren Überblick über das Nutzerverhalten. Das habe ich bei den anderen Spielplätzen nicht.“ Auch welche Spiele wie oft gespielt werden, kann er über die Software abgelesen. Er schickt mir die Auswertung für August 2017. Da liegt das Spiel TAG ganz vorne. Interessant. Ausgerechnet das Spiel, welches wir versehentlich völlig anders gespielt hatten.

Das Spiel RUNNER liegt auf Platz zwei. Das überrascht mich etwas. Offensichtlich kommen andere Kinder besser mit den „Mini-Runden“ zurecht. MATTY, das Mathespiel, erreicht den dritten Platz. Wenn Mathe bei Kindern doch nur immer so hoch im Kurs liegen würde wie auf diesem Spielplatz 😉

Etwas seltsam – das Spiel SWITCH – der Favorit meiner Kinder – landet ganz hinten. Dabei hat das Spiel in unserem Test prima funktioniert. Kaum war die Spielanweisung ausgesprochen: „Rotes Team gegen blaues Team. Erobere die Höchstanzahl der Pfähle!“, flitzten die Kinder los und versuchten, die Farben der gegnerischen Displays durch Berührung in die eigene Farbe zu verwandeln. Alle kamen ziemlich ins Schwitzen. Nur der fehlende Schatten machte den Kindern zu schaffen – es war heiß an diesem Nachmittag.

SWITCH – die Kinder jagen den Farben hinterher. Foto: Klaus Güdelhöfer

Das ABC-Spiel hingegen wurde höchstens ein- oder zweimal getestet und dann abgehakt. Die angezeigten Buchstaben in die richtige alphabetische Reihenfolge zu bringen, war den dreien einfach „zu lahm“.

Wie ich von Jeroen Reinderink erfahre, entwickelt Yalp immer wieder neue Spiele für seine elektronischen Spielgeräte. Für die Memo Spielsäulen gibt es aktuell sieben Spiele, ein weiteres soll zeitnah zur Verfügung stehen. Die Kommunen können selbst entscheiden, welche Spiele sie freischalten möchten. In Dormagen kann aktuell aus fünf Spielen gewählt werden.

Fazit: Hier kommt Bewegung ins Spiel

Während unserer Rückfahrt nach Köln frage ich meine Tester, wie es ihnen gefallen hat. Die Bilanz ist zunächst etwas ernüchternd. Nicht jedes Spiel kam gleich gut an und fünf Spiele, sagen alle, sind zu wenig: „Ein iPad mit fünf Apps ist schließlich auch kein richtiges iPad“, begründet mein Sohn seine Meinung. Sein Freund schickt hinterher: „Wenn die Spiele wechseln würden, dann könnte man immer wieder neue Spiele entdecken. Das wäre spannender.“

Mag sein, dass die drei mit etwas überhöhten Erwartungen in den Test gegangen sind, schließlich hatten sie auf der Hinfahrt 20 Minuten Zeit gehabt, sich im Auto auszumalen, wie wohl ein „computergestützter Spielplatz“ aussehen mag: „Ich weiß nicht wie, aber irgendwie hab ich mir den Spielplatz anders vorgestellt“, meint meine Tochter. „So mit Geräten, die per Knopfdruck aus dem Boden hochfahren oder sich in Bewegung setzen lassen“, ergänzt mein Sohn. Spaß hatten die drei dennoch und bewegt haben sie sich allemal. Ich würde sogar sagen, sie sind an diesem Nachmittag deutlich mehr gelaufen, gesprungen und gehüpft, als auf dem klassisch ausgestatteten Spielplatz bei uns um die Ecke.

Ausgelassen rennen die Kinder auf dem Spielfeld hin und her. Foto: Schilling

Das Konzept, beliebte Gaming-Elemente in Outdoor-Spielgeräte zu integrieren, um Kinder zu motivieren, sich draußen mehr zu bewegen, scheint also zu funktionieren. Die gesprochenen Spielanleitungen, das direkte Feedback, die Möglichkeit, verschiedene Level und Bestzeiten zu erreichen, all das kennen die Kinder aus Computerspielen und das spricht sie direkt an.

Gut wäre es, wenn so ein Gerät auf einem normalen Spielplatz stehen würde. Dann könnte man dort erst spielen und später noch andere Sachen machen.

Gerade, weil sich Kinder heute zu selten an der frischen Luft bewegen und zu viel Zeit drinnen sitzend vor dem Computer oder Fernseher verbringen, könnten computergestützte Spielgeräte die bestehende Spiellandschaft sinnvoll ergänzen. Diese Ansicht teile ich übrigens auch mit meinen drei Testern. Extra hierher fahren würden sie eher nicht, sagen sie, aber sie sind sich einig: „Gut wäre es, wenn so ein Gerät auf einem normalen Spielplatz stehen würde. Dann könnte man dort erst spielen und später noch andere Sachen machen.“ Ein schönes Plädoyer für Vielfalt, wie ich finde. Denn Ziel sollte es nicht sein, nur noch elektronische Spielplätze zu bauen. Aber es wäre wünschenswert, öfter computergestützte Spielgeräte dort zu integrieren, wo es passt. So wie das in Dormagen gelungen ist.

„Weit weg von dem, was bekannt ist“

Doch elektronische Spielgeräte haben es nicht leicht in Deutschland. Obwohl die Firma Yalp zum Beispiel seit drei Jahren in Deutschland auf dem Markt ist und bereits seit 10 Jahren elektronische Outdoor-Spielgeräte in den Niederlanden baut, ist die Stadt Dormagen nach wie vor der einzige Standort für die Memo Spielsäulen im öffentlichen Raum in ganz Deutschland. Woran liegt das?

Nicht unbedingt am Geld, wie mir Jeroen Reinderink von der Firma Yalp erzählt: „Die Memo Spielsäulen gibt es schon für 26.000 Euro, ohne Einbau und Fallschutz. So viel kostet ein mittelgroßes Klettergerät auch.“ Vielmehr lässt die Angst vor dem Unbekannten, bisher noch viele Kommunen zögern: „Wir sind mit den elektronischen Spielgeräten ziemlich weit weg von dem, was bekannt ist auf dem Spielplatz.“

Diese SUTU Torwand steht in Köln Vingst und ist das erfolgreichste elektronische Spielgerät von Yalp. Foto: Yalp

Dennoch tut sich etwas in den letzten ein, zwei Jahren, hat Reinderink festgestellt. Die Kommunen fangen an umzudenken und sehen, dass in vielen anderen Standorten, auch außerhalb von Deutschland, zunehmend Erfahrungen gemacht werden und dadurch die Angst vor dem Unbekannten abnimmt.

Auch in Dormagen tut sich was. Hier denkt man schon wieder ein Stück weiter. Kürzlich gab es auf dem Dorfanger ein erstes Treffen mit Schülern, Sportlehrern, Mothopäden und Logopäden der benachbarten Grundschule. Gemeinsam will man überlegen, wie die Memo Spielsäulen im Sportunterricht eingesetzt werden können, um gezielt Motorik und Fitness, aber auch die Teamfähigkeit der Kinder noch weiter zu fördern. Es braucht auch diese grundpositive Herangehensweise und diese Aufgeschlossenheit von Spielplatz-Verantwortlichen wie Klaus Güdelhöfer und Detlev Falke, um Spielplätze innovativer zu gestalten und zukünftig noch mehr Bewegung in Form von elektronischen Spielgeräten in Deutschland an den Start zu bringen.

Die Stadt Dormagen hat als unser städtischer Kooperationspartner alle Spielplätze in Dormagen auf Spielplatztreff eingetragen. Ihnen ist es wichtig, umfangreich über das Spielplatzangebot der Stadt zu informieren. Sie freuen sich über deine Bewertung!

 

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