Spielen ist weit mehr als Spaß: Es macht Kinder stark, mutig und lebendig. Hier sind 10 gute Gründe, warum wir das Spielen endlich ernster nehmen sollten.

Am 11. Juni 2025 wird erstmals weltweit der International Day of Play gefeiert – ein starkes Zeichen für das Recht auf Spiel. Denn Kinder entdecken die Welt spielend – sie lachen, toben, wachsen über sich hinaus. Im Spiel erleben sie Abenteuer und lernen dabei ganz nebenbei fürs Leben. Spielen ist kein Luxus, sondern ein Grundbedürfnis. Diese 10 Gründe zeigen, warum das Spiel so wichtig ist.

1. Spielen ist ein Kinderrecht

Spielen gehört zur Kindheit wie Atmen zum Leben. Es ist kein Luxus, sondern ein anerkanntes Kinderrecht. Artikel 31 der UN-Kinderrechtskonvention sichert jedem Kind weltweit das Recht auf Spiel, Erholung und Freizeit zu – unabhängig von Herkunft, Lebensumständen oder Beeinträchtigung. Dieses Recht müssen wir sichtbar machen, schützen – und auch für Kinder mit besonderen Bedürfnissen aktiv ermöglichen.

2. Wer nie fällt, lernt nicht aufzustehen

Beim Spielen geht es auch darum, sich etwas zuzutrauen, Grenzen auszutesten und Fehler zu machen. Das stärkt emotionale Widerstandskraft, fördert Selbstvertrauen und macht Kinder mutig fürs Leben. Sie erfahren: Ich kann etwas bewirken. Genau das brauchen Kinder, um später Herausforderungen im Leben zu meistern. Wenn wir Kinder zu sehr abschirmen, nehmen wir ihnen die Chance, Gefahren einzuschätzen und Selbstwirksamkeit zu erleben.   

3. Spiel ist Lernen mit Kopf, Herz und Hand

Balancieren, Klettern, Ausprobieren – all das schult Körper und Geist. Motorische Herausforderungen fördern auch kognitive Fähigkeiten. Lernen durch Bewegung ist kein Mythos, sondern wissenschaftlich gut belegt.

Gute Spielplätze wie der Eixi Spielplatz in Neunburg vorm Wald bieten vielfältige Klettermöglichkeiten, die kleine und große Kinder herausfordern. Foto: ©ConnyWmitLuT / spielplatztreff.de

4. Spiel ist Lernen in Reinform

Beim Spielen probieren Kinder aus, was sie interessiert – mit vollem Einsatz. Dabei lernen sie kreativ, vernetzt und mit allen Sinnen. Besser geht’s nicht!

5. Kinder brauchen Freiräume

Ob Baumhaus, Buddelgrube oder Naturerfahrungsräume: Kinder brauchen Orte, an denen sie selbstbestimmt entdecken und gestalten können. Denn hier wachsen Kreativität, Selbstvertrauen und Teamgeist.


Ein Junge sitzt begeistert in einer wild wuchernden Brombeerhöhle

STADTKINDER SPIELEN IN DER WILDNIS
Wir erkunden für den Spielplatztreff Podcast mit Malte und seinen Freunden die Wildnis für Kinder – ein Naturerfahrungsraum in Bochum. Zum Beitrag


6. Ohne Erwachsene lernen Kinder oft am meisten

Im freien Spiel unter Gleichaltrigen entstehen wichtige soziale Erfahrungen: verhandeln, streiten, sich durchsetzen und Kompromisse schließen – echte Lebenskompetenzen!

7. Spielen verbindet – über alle Grenzen hinweg

Spielen braucht keine Sprache, kein Geld, keine Herkunft. Es baut Brücken zwischen Kindern – und zwischen Generationen. Dabei entstehen nicht nur Freundschaften, sondern auch Werte wie Rücksicht, Fairness und Zusammenhalt – das soziale Fundament einer offenen, vielfältigen Gesellschaft.


Logo Bündnis Recht auf Spiel, stark vereinfachte Grafik von zwei mit einem Ball spielenden Kindern

Wusstest du? In Deutschland wird der Weltspieltag 2025 bereits zum 18. Mal gefeiert – initiiert vom Deutschen Kinderhilfswerk und vom Bündnis Recht auf Spiel. Sie rufen unter dem Motto „Lasst uns spielen – mit allen Sinnen!“ bundesweit zu Aktionen auf. Diese können rund um den 11. Juni stattfinden – auch in Anlehnung an den bisherigen Weltspieltag am 28. Mai oder den Weltkindertag am 1. Juni.


8. Kinderlärm ist Lebenszeichen, kein Störfaktor

Wenn Kinder lachen, schreien oder juchzen, ist das kein Störfaktor – sondern ein Zeichen dafür, dass sie sich sicher und lebendig fühlen. Deshalb wird Kinderlärm gesetzlich auch anders behandelt als Bau- oder Maschinenlärm: Er gehört zum gesunden Aufwachsen dazu – und ist laut § 22 Absatz 1a des Bundes-Immissionsschutzgesetzes (BImSchG) ausdrücklich hinzunehmen.

9. Straßen sind keine Spielräume

In Deutschland gibt es mehr Autos als Kinder – ein Armutszeugnis für eine kinderfreundliche Gesellschaft. Wir brauchen mehr sichere Zonen, in denen Spiel Vorrang hat!


Spielende Kinder auf einer Spielstraße

Auf Spielstraßen haben Kinder Vorrang:
In diesem Beitrag erfährst du, wie die Berlinerin Cornelia Dittrich gemeinsam mit ihren Nachbarn eine Temporäre Spielstraße einrichtet. Denn sie ist überzeugt davon: „Die Straße gehört uns allen!“ Jetzt lesen


10. Kinder gestalten ihre Welt – wenn man sie lässt

Ob mit Sandburgen, Stöcken oder Straßenkreide: Kinder hinterlassen kreative Spuren. Das ist kein Chaos – das ist Ausdruck von Fantasie, Mut und Gestaltungswillen.

Also nicht vergessen: Spielen ist für unsere Kinder unverzichtbar! Geben wir ihnen die Zeit, den Raum – und das Vertrauen, dass sie das Spiel selbst meistern dürfen. Schön, dass ihr mithelft, Spielplätze auf Spielplatztreff sichtbar zu machen. Denn so finden noch mehr Kinder gute Orte zum Spielen – Tag für Tag.

Titel-Foto: Ein Moment voller Leichtigkeit: So fühlt sich Kindheit an, wenn Spielen sein darf, was es ist – frei, fröhlich und voller Sonne. ©Foto erstellt mit Canva