„Spiel! Platz ist überall!“ – so lautet das Motto des 10. Weltspieltages am 28. Mai. In der Rhein-Neckar-Region hat jetzt ein Mann richtig Platz geschaffen! 15 von insgesamt 19 außergewöhnlichen alla hopp!-Anlagen sind bereits fertiggestellt, im Sommer 2017 folgen die letzten. Wir haben mit Dietmar Hopp, dem Stifter der Anlagen, gesprochen.

Herr Hopp, Sie haben in nur knapp drei Jahren für 45 Millionen Euro 19 hochwertige Bewegungs- und Begegnungsanlagen gebaut. Ist Ihre grundsätzliche Lebenshaltung: Klotzen nicht kleckern?

Dietmar Hopp: Ich würde meine grundsätzliche Lebenshaltung nicht mit dem Wort „klotzen“ beschreiben. Es stimmt, dass ich Dinge, die ich angehe, gründlich und sehr gut machen möchte. In dieser Aktion steckt viel Planungsarbeit und viel Herzblut, das auch die jeweiligen Kommunen und ihre Menschen eingebracht haben. Da war es mir schon wichtig, dass etwas Gutes dabei herauskommt.

Wie kam es zu diesem beeindruckenden Engagement?

Die Idee zu dieser Aktion hat die Stiftung selbst entwickelt. In der Regel unterstützt meine Stiftung Projekte, für die Anträge gestellt werden, die wiederum unseren Förderrichtlinien entsprechen müssen. Seit geraumer Zeit starten wir aber auch eigene Förderaktionen, wie das zum Beispiel auch schon bei „Mobil zum Spiel“ oder „Mädels vor, noch ein Tor!“ der Fall war. Mit der Aktion „alla hopp!“ ist es uns zudem gelungen, gleich drei unserer vier Förderbereiche zu kombinieren: Sport, Bildung und Soziales.


Die Dietmar Hopp Stiftung wurde 1995 gegründet, um die Umsetzung gemeinnütziger Projekte zu ermöglichen. Das Stiftungsvermögen besteht aus SAP-Aktien, die Dietmar Hopp aus seinem privaten Besitz eingebracht hat. Seit ihrer Gründung hat die Stiftung, die zu den größten Privatstiftungen Europas zählt, rund 550 Millionen Euro (Stand: Januar 2017) ausgeschüttet.


Ihnen war es wichtig, mit den alla hopp!-Anlagen ganz besondere Treffpunkte zu schaffen, die Jung und Alt gleichermaßen in Bewegung versetzen. Wie haben Sie das umgesetzt?

Den 19 Anlagen liegen vier verschiedene Module zugrunde, die von Anlage zu Anlage unterschiedlich gestaltet sind.

Im „Mikadowald“ – einem festen alla hopp!-Modul trainieren Kinder ihre Kletterkünste trainieren.  Foto: Dietmar Hopp Stiftung

Innerhalb dieser Module finden sich Betätigungsmöglichkeiten für alle Altersklassen, wie zum Beispiel Slacklines, Radrennstrecken, Spielplätze – und eben auch Fitnessgeräte für ältere Menschen. Alles auf einem Fleck, so dass die Nutzer generationenübergreifend ins Gespräch kommen können. Das ist ja schließlich auch ein Ziel, das wir verfolgen. Umso mehr freue ich mich natürlich, wenn mir Dankbarkeit entgegenschlägt und die Menschen sich über die Anlagen freuen, das geht, glaube ich, jedem Menschen so.

Alle 19 alla hopp!-Anlagen wurden in Gemeinden und Städten der Metropolregion Rhein-Neckar gebaut. Warum?

Ich betone immer wieder, dass in der Rhein-Neckar-Region die Wiege meines beruflichen Erfolgs steht und dass ich ihr daher sehr gerne etwas zurückgeben möchte, schließlich habe ich ja den Erfolg auch den Menschen der Region zu verdanken. Aber unabhängig davon, ob ich nun etwas zurückgeben möchte oder nicht, fühle ich mich heimatverbunden. Ich bin hier geboren, aufgewachsen – und lebe noch immer hier.

Sie haben gesagt, dass in Ihrer Heimatstadt Sinsheim die schönste Anlage steht. Was finden Sie daran besonders gelungen?

Bei dieser Aussage hat mit Sicherheit die Emotion mit reingespielt, dass es meine Heimatstadt ist. Ich finde alle Anlagen schön – und vier fehlen ja noch!

In Sinsheim lädt eine wellige Laufbahn zur Bewegung ein. Foto: Dietmar Hopp Stiftung

Mit der Fertigstellung der letzten alla hopp!-Anlage in Mörlenbach im Herbst 2017 wird das Projekt zu Ende gehen. Ist auch ein bisschen Wehmut dabei?

Ja, ein bisschen Wehmut ist dabei, wie mit vielen Dingen, an die man sich gewöhnt hat und die dann enden. Andererseits: Die 19 Anlagen bleiben uns erhalten und ich hoffe, dass Menschen aller Generationen noch lange über das Projektende hinaus Spaß daran haben werden. Wir verfolgen auch schon neue Pläne, darüber möchte ich aber noch nichts verraten.

Vielen Dank, Herr Hopp, für das Interview und vor allem für Ihr großzügiges Engagement.


RechtspfeilWenn ihr neugierig geworden seid, prima! Alle alla hopp!-Anlagen könnt ihr euch auf Spielplatztreff ansehen. Habt ihr schon mal eine alla hopp!-Anlage besucht? Dann hinterlasst gerne eine Bewertung.