Sommerferien heißt auch bei uns mehr Zeit für gemeinsame Familien-Ausflüge. Wir waren kürzlich im Affen- und Vogelpark Eckenhagen. Und so viel vorweg: Der Ausflug hat sich gelohnt! Besonders spannend fanden wir überraschenderweise jedoch nicht die Tiere, sondern die teilweise bizarr wirkenden Fahrgeschäfte und Spiel-Attraktionen, die uns ganz schön auf Trapp gehalten haben.

„Und wie hat’s euch gefallen?“, frage ich unsere Kinder (6 und 9 Jahre) auf dem Rückweg vom Affen- und Vogelpark Eckenhagen im Auto. „Cooooool!“, so die einhellige Meinung der beiden. Und mein Sohn fügt hinzu: „Aber eigentlich müsste der Park doch ‚Spielpark‘ heißen und nicht „Affen- und Vogelpark“. Stimmt, denke ich. Das würde gut passen. Denn es gibt zwar einige Tiere zu sehen, wie Ziegen, Wellensittiche, Hühner, Meerschweinchen, Raben und nicht zu vergessen natürlich die Affen. Aber den meisten Spaß hatten wir, wenn wir ordentlich in die Pedale treten, uns drehen oder (hoch)ziehen lassen konnten. Doch der Reihe nach…

Von gierigen Ziegen und satten Vögeln

Wir folgen brav dem Schild „Rundgang“ und treffen zuerst auf hungrige Ziegen. Gleich beim Betreten des Geheges reißen diese allerdings meiner Tochter gierig die gekaufte Futtertüte aus der Hand. Da ist Holland in Not und es müssen erst einmal Tränen getrocknet werden. Doch zum Glück macht das Streicheln anschließend auch ohne Füttern Spaß.

Foto: Schilling

Ziegen streicheln und Vögel füttern. Foto: Schilling

In der begehbaren Vogelvoliere ist dann eher Geduld gefragt. Denn im Gegensatz zu den Ziegen, hat hier eigentlich niemand Hunger. Nur vereinzelt kommen die Tiere herabgeflogen und pickten etwas desinteressiert ein paar Körner aus den Händen meiner Kinder. Die Stimmung droht zu kippen, wenn sie sich immer wieder darum streiten, von welcher Hand wohl DER EINE Vogel fressen soll. Schnell weiter…

Mit viel Liebe zum Detail

Der Rundgang führt an einem wunderschön gepflegten, blühenden Bauerngarten und einem urigen Hexen-Kräutergarten vorbei. Es ist nicht viel los heute – vermutlich wird man sich den Park an Wochenenden und Feiertagen mit wesentlich mehr Besuchern teilen müssen. Wir finden es gemütlich und entspannend, durch den mit viel Liebe zum Detail gepflegten Park zu schlendern und hier und da Neues zu entdecken.

Bauerhaus (l.) und Hexen-Kräutergarten, Foto: Schilling

Toll gestalteter Bauerngarten und Hexen-Kräutergarten, Foto: Schilling

„Ein Spiiiiiieeeelplatz!“ rufen meine Kinder plötzlich und sausen los. Auf den ersten Blick wirkt der neu gestaltete Spielplatz im Affen- und Vogelpark Eckenhagen sehr einladend, und auch auf den zweiten Blick lohnt sich ein Besuch. Hier verweilen wir lange.

Foto: Schilling

Blick auf den neu gestalteten Spielplatz, Foto: Schilling

Gleich nebenan stehen unzählige Tische und Stühle und am Imbisstand werden Snacks und Getränke verkauft. Wir packen unser mitgebrachtes Picknick aus – was überall im Park ausdrücklich gestattet ist – und lassen es uns schmecken.

Das riesige schräge Karussell (hinten rechts im Bild) hat’s übrigens in sich. Schwung kriegt es, indem die Kinder wie in einem Hamsterrad selbst laufen. Das wird rasend schnell, die Kinder finden es spitze. Mir wird allerdings schon vom Zugucken schwindelig.

Feste strampeln, damit was geht

Gestärkt und hoch motiviert, noch mehr zu entdecken, gelangen wir im nächsten Parkabschnitt an drei Spielgeräte, die in Form und Funktion ein wenig aus der Zeit gefallen zu sein scheinen. Gut, dass wir vorher eine Verschnaufpause eingelegt haben, denn schnell wird klar: hier ist unsere Beinkraft gefragt und jede Menge Puste.

Wir legen gleich los und probieren alle möglichen Konstellationen aus. Mal strampeln die Kinder, mal die Erwachsenen, mal treten wir in gemischten Teams gemeinsam in die Pedale. Vom Prinzip her funktionieren die Spielgeräte immer gleich: Jemand muss in die Pedale treten, um Bewegung zu erzeugen.

Nur durch kräftiges Treten in die Pedalen geht's vorwärts. Foto: Schilling

Nur durch kräftiges Treten der Pedalen geht’s im Kreis herum. Foto: Schilling

Treten, treten, treten... langsam wird das Boot aus dem Wasser gezogen. Foto: Schilling

Hier wird das Boot durch kräftiges Treten in die Pedalen zuerst bis ganz nach oben gezogen, bevor es dann per Hebel hinunter ins Wasser saust. Foto: Schilling

Das macht riesigen Spaß und am Ende sind wir zwar etwas erschöpft, aber auch irgendwie glücklich und freuen uns nun auf die Totenkopfäffchen.

Affen ins Sicht

Die begrüßen uns auch freudig und lassen sich mit dem Futter, das die Tierpflegerin im Gehege bei sich hat, von uns füttern. Das ist ganz putzig. Allerdings haben die Äffchen während wir da sind, weniger Appetit und sind auch schnell wieder in den Bäumen verschwunden.

Fütterung mit Pflegerin. Foto: Schilling

Fütterung mit Pflegerin. Foto: Schilling

Weiter geht’s zu den Berberaffen im Gehege gegenüber. „Wow, die sind ganz schön groß!“, höre ich meinen Sohn staunend murmeln. Das Futter, das wir eigentlich an der Kasse für die Affen gekauft hatten, war bereits im Ziegenstall verloren gegangen. Aber eigentlich sind wir froh, mit leeren Händen hier zu sein. Denn obwohl einige Tiere ganz entspannt das Geschehen beobachten, sehen wir schon von Weitem, wie Affen auf den Besuchern herumklettern und nach Essbarem suchen. Ein Affe stibitzt aus einem Buggy sogar eine ganze Packung Butterkekse.

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Besucher und Affen auf Tuchfühlung. Foto: Schilling

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Und während ich staunend zugucke, wie der Affe seine Beute in Sicherheit bringt, beschleicht mich das Gefühl, dass ich es im Grunde nicht richtig finde, Affen so unbeaufsichtigt mit Menschen zusammenzubringen. Nicht alle Menschen handeln verantwortungsvoll und halten sich an die Regeln. Wie oft Affen wohl auf diese Weise Dinge essen, die ihnen nicht gut tun? Nun ja, wir haben genug gesehen und verlassen relativ schnell wieder das Gelände.

Kurve mit Speed und Indoor-Spielewelt

Zwei Highlights begegnen uns zum Schluss. Das Wasserkarussell – auf den ersten Blick eher öde – kriegt richtig Speed, wenn man sich mit Hilfe des Lenkrads noch mehr in die Kurven wirft. Sehr cool! 50 Cent kostet eine Fahrt, das finden wir okay und die Kinder fahren gleich mehrmals.

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Nicht besonders schön anzusehen, aber mega schnell. Foto: Schilling

Wasserkarussell Eckenhagen

In den Kurven ist das Wasserkarussell richtig schnell. Foto: Schilling

Abgerundet wird unser Ausflug mit einem Abstecher zum Indoor-Spielplatz des Affen- und Vogelparks. Dafür sollte auf jeden Fall genügend Zeit eingeplant werden, denn der ist nicht nur als Schlecht-Wetter-Variante zu empfehlen. Meine Kinder waren auch zwei Stunden später nur schwer wieder rauszukriegen.

Indoorspielplatz Eckenhagen

Im Indoorspielplatz werden die letzten Reserven mobilisiert und gehüpft, getobt, geklettert, was das Zeug hält. Foto: Schilling

Unser Fazit: Ein Besuch mit der ganzen Familie lohnt sich definitiv. Ob man gemütlich durch einen schönen Park schlendern, Tiere füttern oder lustige Spielgeräte ausprobieren möchte – für jeden Geschmack und jedes Alter ist etwas dabei. Wer schon dort war, darf gerne eine Bewertung für den Affen- und Vogelpark Eckenhagen auf Spielplatztreff hinterlassen.